Hallo ihr Lieben,
wir leben ja mitten im Herzen des Ruhrgebiets, selbstverständlich in der wohl schönsten Stadt des Potts: Essen!
Rund um uns herum gibt es ziemlich viel Grün, aber natürlich noch viele Überbleibsel der alten Industrie. Die wiederum haben sich in die zauberhaftesten und urigsten Flecken Grün verändert, die man sich vorstellen kann. Zahlreiche Halden und natürlich Industriedenkmäler laden zur Erkundung ein. Wir sind unheimlich gerne als Touristen in unserer Region unterwegs und möchten euch daher mitnehmen auf unsere Haldentour. Genießt mit uns die schönsten Ausblicke der Region und die Anblicke der erstaunlichsten Landmarken.
Wisst ihr eigentlich was eine Halde ist? Halden sind unser Gebirge im Ruhrgebiet. Nein, Quatsch! Bei Halden handelt es sich um künstlich aufgeschüttete Hügel aus wertlosem Material, also beispielsweise Abraum.
Halde Rheinelbe, Gelsenkirchen
Die Halde Rheinelbe ist noch ein echter Geheimtipp für Haldengänger, zwar kennt man die Himmelstreppe und die Landmarke aus Stein, doch der Skulpturenwald am Fuß der Halde ist Vielen vielleicht noch nicht begegnet.
Parkmöglichkeiten gibt es rund um die Halde genug, der Auftstieg ist auch recht schnell erledigt. Der Weg führt durch ein kleines Wäldchen, in dem man bereits Überbleibsel der Industrievergangenheit entdecken kann.
Die Himmeltreppe ist ein tolles Fotomotiv, zumal sich auf der Halde bereits Seen gebildet haben, in der sie sich spiegelt. Uns hat es sehr gut gefallen.
Überraschend war dann das lange Wegenetz für Wanderer und Radfahrer, welches sich am Fuß der Halde erstreckt. Das ist wirklich toll ausgebaut, weitläufig und im so genannten Skulpturenwald finden sich Monumente aus Stein, Stahl und Industrieresten.
Vielleicht nicht alle unbedingt schön, aber beeindruckend anzusehen und lohnenswert zu entdecken. Insgesamt waren wir etwas über 7km untewegs, hätten den Wanderwegen aber noch viel länger folgen können.
Halde Haniel, Bottrop
Die Halde Haniel zählt sicherlich zu den bekanntesten Halden der Region, zumal die Zeche Prosper Haniel die letzte Zeche des Ruhrgebiets war und erst 2018 die Kohleförderung eingestellt hat.
Parkmöglichkeiten gibt es in der Umgebung reichlich und dann führt ein toller Wanderweg auf die Halde. Wer denkt, dass die oben ausgestellten Landmarken, die so genannten Totems, die einzigen Highlights auf dem Hügel sind, der irrt.
Man besteigt die Halde entlang eines Kreuzwegs. Hier wird der Leidensweg Jesu anhand von alten Zechengeräten dargestellt. Verbunden mit einem Zitat aus bekannten Reden von Papst Johannes Paul II oder Dietrich Bonhoeffer beeindrucken die Kunstwerke sehr. Und wenn man das gewaltige Gipfelkreuz aus Bahnschwellen sieht, muss man doch einen Moment innehalten. Karfreitags findet auf der Halde auch eine Kreuzwegs-Prozession statt.
Doch dann heißt es weiterkraxeln, denn ganz oben auf der Halde wollen wir ja noch die Totems besuchen. Die bunten Holzstangen sind ein echtes Foto-Highlight und das Wahrzeichen der Halde. Für ein Picknick lassen wir uns dann noch in der Arena nieder, eine Art Amphitheater in der man Konzerte genießen oder einfach mal sitzen kann.
Die Halde Haniel ist ein Paradies für Mountainbiker, davon gab es da ziemlich viele. Unsere Tour an dem Tag dauerte etwa 3 Stunden mit Auf- und Abstieg.
Tetraeder Bottrop
Auch die Halde in Bottrop ist sicherlich eine der bekanntesten im Ruhrgebieit, denn die Landmarke ist weithin zu sehen. Man kann dort sehr schön spazieren gehen und sich eine riesige Treppe hoch wagen, bis man auf dem Platteau steht, auf dem sich der Tetraeder befindet. Auch dieser ist begehbar, hat allerdings in Corona-Zeiten nicht immer geöffnet. Doch den fantastischen Ausblick kann euch keiner nehmen und auch so bieten sich interessante Fotomotive mit dem Tetraeder.
Ganz in der Nähe der Halde befindet sich übrigens eine Skihalle mit einer Sommerrodelbahn. Die wird in 2021 renoviert und ist geschlossen, aber die 1km lange Strecke bietet sehr viel Fahrspaß für alle ab 3 Jahren.
Wir konnten euch hoffentlich ein wenig Inspiration für eure Ausflüge im Ruhrgebiet liefern. Unsere Haldenbeschreibungen werden wir natürlich immer weiter ergänzen, wenn wir wieder einen Besuch gemacht haben.
Viel Spaß beim Erkunden, vielleicht sehen wir uns ja mal!
Eure Sonja
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