Mittwoch, 25. November 2020

Autorendinner online - Meet and Greet mit Luca di Fulvio und Es war einmal in Italien

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Hallo ihr Lieben,

unser Leben findet im Moment mehr und mehr online statt. Vieles von dem was wir kennen und als normal empfinden, existiert im Moment nicht. Mein Job Messen findet im Grunde genommen nicht statt. Auch eine sehr bekannte Messe, die Frankfurter Buchmesse, fiel der Pandemie zum Opfer. Doch irgendwie fand sie dennoch statt und zwar online.

Auch wir haben irgendwie an dieser Buchmesse teilgenommen, sei es durch Gewinnspiele, Autorenlesungen oder Autorentalks. Oder eben ein Online-Meet-and-Greet. In unserem Fall mit dem Erfolgsautor Luca di Fulvio, mit dem wir unter anderem über sein neues Buch "Es war einmal in Italien" sprechen konnten. 

Organisiert wurde das ganze vom Bastei Lübbe Verlag. Die Teilnehmer erhielten vorab eine liebevoll verpackte Kiste mit italienischen Köstlichkeiten. Pasta, Pesto, Gewürze und eine Flasche Rotwein. Daraus würde sich auf jeden Fall ein tolles Dinner zaubern lassen, oder nicht?


Wir dekorierten den Tisch mit Büchern des Autors, kochten uns Pasta und weitere Leckereien. Zum Schluss kam der Laptop auf den Tisch und dann konnte es schon losgehen.
Wir hatten einen echt tollen Abend mit Luca di Fulvio, der leider selbst auch gar nicht zum Essen kam, da er ununterbrochen mit Fragen bombadiert wurde. Er hat sehr viel von sich, seinen Ideen und seiner Art zu arbeiten berichtet. Das fand ich sehr spannend. Ich genieße es immer wieder, den Autoren hinter den Büchern kennenzulernen. Mehr als 2 Stunden stellten die Teilnhmerinnen Fragen und lernten auch das neue Buch "Es war einmal in Italien" näher kennen. Mit dem hatte ich kurz vorher angefangen, aber fertig gelesen hatte ich es noch lange nicht. 

In unserer Talkrunde spielt vor allem die Liebe eine Rolle, denn das ist oft ein sehr zentrales Thema in seinen Romanen. Auch wurde gefragt, warum oft Kinder die Hauptrolle in den Büchern spielen. Lucas Antwort darauf war, dass diese sich im Laufe der Geschichte formen lassen. Erwachsene sind oft "fertig", aber bei Kindern kann er das Heranwachsen und ihre Entwicklung in den Roman aufnehmen. Genauso solche Aspekte fand ich richtig spannend, denn es ist oft so einfach, dass man auf diese Ideen gar nicht selbst kommt. 

Natürlich ist es nicht schön, was in der Welt gerade passiert. Und natürlich finde ich es ganz und gar nicht gut, dass keine Messen stattfinden. Aber ich hoffe doch irgendwie, dass solche Aktivitäten doch erhalten bleiben. Luca di Fulvio selbst hat ausgesprochen, was ich die ganze Zeit dachte. Es ist schade, dass man sich nicht persönlich sieht. Aber es war unheimlich kuschelig, intim und man war dennoch beieinander. und das ist viel wert!

Jetzt möchte ich aber auch das neue Buch "Es war einmal in Italien" ein wenig näher vorstellen. Das Buch ist im typischen Luca di Fulvio Cover-Stil designed. Es spricht mich an und zeigt direkt, dass das Buch in einer früheren Epoche spielt.
Bislang haben mich Luca di Fulvio Bücher ehrlicherweise nicht so gepackt. Mir ist zwar aufgefallen, dass der Autor unheimlich gut mit Worten umgehen kann, er jongliert Adjektive und Adverben und schafft mit wenigen Worten eine umheimliche Atmosphäre. Bislang passierte mir allerdings auch immer zu viel Unwichtiges in seinen Büchern.

Doch dieses Buch hatte mich von der ersten Seite an gepackt. Dank di Fulvios Wortgewalt purzelte man direkt in die Geschichte, sah Bilder vor dem geistigen Auge aufziehen und konnte sich die Protagonisten gleich vorstellen. 

Da wären zunächst Pietro, ein Waisenkind, und eine reiche Gräfin, die selbst keine Kinder bekommen kann und ihn aus dem Waisenhaus adoptiert. In dem sturen Jungen erkennt sie eine Menge Potenzial und ein Stück weit von sich selbst wieder. Der Junge soll ihr Erbe werden. Doch ein schwerer Schlag beendet nicht nur diesen Traum, sondern zwingt sie, schnellstmöglich in den Kirchenstaat Rom zu fliehen.

Findelkind Marta wächst im Zirkus beim stillen und brummigen Melo auf. Sie fühlt sich den Zirkusleuten nicht verbunden und ist auf der Suche nach Halt in ihrem Leben. Diesen findet sie im Freiheitskampf für ein vereintes Italien.
Und dass dieser Kampf nicht bloß das Schreien von Parolen oder das Verteilen von Flugblättern ist, stellt sie sehr schnell fest.

Dass sich Pietro und Marta begegnen müssen und dass im Roman natürlich auch die Liebe eine große Rolle spielt, ist beinah klar. Das Buch ist aber kein Kitschroman, sondern voller kleiner Geschichten, die das Rom des 19. Jahrhunderts lebendig machen. Zahlreiche Charaktere um Pietro, Marta und die Gräfin bringen Leben in die Geschichte.
Ich kenne die neuere Geschichte Roms gar nicht, so dass ich überrascht war, von den Freiheitskämpfern zu lesen und zu lernen, was 1870 in Rom passierte. 

Ich habe etwas länger gebraucht, das Buch zu lesen, weil ich doch auch immer wieder nachdenken muste. Es war spannend zu lesen, zwischendurch wollte ich es nicht aus der Hand legen. Doch das muss man ab und an tun und seine Gedanken ordnen.
Für mich war es ein richtiges Lese-Erlebnis und ich hatte viel Vergnügen mit dem Buch. Vor allem Fans von Luca di Fulvio müssen es lesen, aber ich kann es durchaus auch Leuten ans Herz legen, die sich mit dem Autor bislang schwer getan haben. Mich hat es sehr begeistert und ich werde nun noch einmal die weiteren Bücher lesen und einfach die Sprache genießen, mit der diese Bücher erschaffen wurden.

Viele Grüße,

eure Sonja

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