Freitag, 29. Mai 2020

Online-Weinprobe zu Hause mit dem Weingut Chumbderhof

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Hallo ihr Lieben,

die Corona-Krise stellt viele von uns vor große Herausforderungen und oftmals überblickt man gar nicht, wo sie überall Probleme verursacht. Manchmal erschließt es sich auf den ersten Blick auch überhaupt nicht. Als ich das erste Mal davon laß, dass es auch Winzern schlechter geht, war ich zunächst verwundert. Schließlich hatte ich überall gelesen, dass der Alkoholkonsum angestiegen ist. (Übrigens auch im Hause Testcafé...)


Doch gerade die kleinen Winzer, die ihre Weine auf Wein- und Stadtfesten vorstellen, Gastronomiebetriebe beliefern und die Erzeugnisse im Direktverkauf zum Kunden bringen, haben in diesem Jahr schon unheimlich viel verloren und ein Ende ist nicht absehbar.

Viele Winzer gehen daher im Moment spannende neue Wege, um mit ihren Kunden in Kontakt zu bleiben. So auch unser "Haus-und-Hof-Winzer", das Wein- und Sektgut Chumbderhof in Bornheim in Rheinhessen.
Seit vielen Jahren treffen wir die Familie regelmäßig auf Weinfesten, bestellen dort Wein und Carina hat dort sogar schon in der Ferienwohnung übernachtet.
Nun hatte der Chumbderhof die Idee, Online-Weinproben anzubieten.  Ganz nach dem Motto wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg eben zum Propheten kommen...


Wir haben uns daher das Weinprobe-Paket mit dem 2019er Jahrgang bestellt. Es enthält sechs Flaschen, kostet 35,00 € und wird versandkostenfrei nach Hause geliefert. Darin enthalten sind folgende Weine:

1 x Merzsecco trocken
1 x WINNER Cuvée weiß feinherb
1 x frühroter Malvasier
1 x Portugieser Rosé feinherb
1 x Scheurebe Kabinett
1 x Home sweet Home Cuvée rot

Unsere Mama hat den Abend der Weinprobe wunderbar vorbereitet mit leckeren Speisen zu jedem Wein. Der Tisch war festlich gedeckt, die Gläser standen bereit, der Wein war kalt gestellt und dann konnte es schon losgehen.
Doch wie kommt der Winzer denn nun zu uns? Familie Schönfeld vom Weingut Chumbderhof hatte zuvor kleine Videosequenzen mit Erklärungen zu jedem Wein ins Internet gestellt. So hat man jederzeit die Möglichkeit, einen Wein zu verkosten. Das finde ich ein wenig geschickter, als Live-Verkostungen, denn so ist man flexibel und kann nach Belieben auch nur wenige Weine zur Verköstigung auswählen.


Zum Astoßen gab es bei uns zunächst den Merzsecco. Hierbei handelt es sich um einen fruchtig, spritzigen Secco mit Aromen von Sauvignon Blanc und Riesling. Die fruchtigen Aromen kommen beim Schnuppertest bereits sehr deutlich heraus. Die feinen Bläschen kribbeln angenehm auf der Zunge beim Trinken. Mit dem Wein kommt man wirklich toll in die Weinprobe hinein. Wir fanden ihn sehr lecker und können ihn sowohl als Apéritif als auch zum Einfach-So-Trinken an einem lauen Sommerabend sehr empfehlen.

Danach stand der WINNER auf der Probierliste. Den kennen wir noch nicht, ist er doch eine neue Kreation des Chumbderhofs. Der Name ist eine Mischung aus Wein und Dinner und deutet darauf hin, dass es sich um einen Wein handelt, den man prima zu jedem Essen genießen kann. Wir stellten zu Beginn des Probierens fest, dass  unser Wein zu kalt ist. Als er ein bisschen wärmer wurde, kamen die Aromen besser zur Geltung. Der feinherbe Wein ist eine Cuvée aus Silvaner und Bacchus, durchaus Geschmackssache. Je wärmer der Wein bei uns wurde, desto blumiger wurden seine Aromen. Wir fanden, dass man deutlich schmecken kann, dass er aus zwei unterschiedlichen Rebsorten entstanden ist. Die Meinungen zum WINNER gingen bei uns durchaus auseinander. Für die einen ist es ein wirklich leckerer Wein zu Speisen mit feinen Aromen, bei den anderen sogar die Meinung, dass es ein langweiliger Wein sei. So stellt man doch immer wieder fest, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind.


Kommen wir zum frühroten Malvasier, der trotz seines Namens ein Weißwein ist. Bei diesem Wein haben wir am Tisch am meisten diskutiert. Als wir versuchten, den Duft des Weins zu ergründen, hatten wir beinah ein Störgefühl in der Nase. Einen Duftfaktor, der für uns dort nicht hingehörte. Gleichzeitig kamen aber fruchtige Noten bei uns an, so etwas wie Birne zum Beispiel.
Auch im Mund hatte man das Gefühl, dass die Aromen sehr vielfältig sind. So kam er uns manchmal schon fast ein bisschen animalisch vor.
Insgesamt ein recht leckerer Wein, der uns geschmacklich allerdings manchmal ein bisschen ratlos zurückgelassen hat. Wir konnten die Aromen irgendwie nicht so richtig "greifen".


Nun wurde es endlich etwas rötlicher auf dem Tisch, denn mit dem feinherben Portugieser zog ein Rosé-Wein in unsere Gläser. Generell sind Rosé-Weine weniger unser Fall. Am liebsten weiß, dann rot, zuletzt rosé. Aber auch dem Portugieser gaben wir natürlich eine faire Chance. Er duftet unheimlich fruchtig, wir haben süße Erdbeeren wahrgenommen. Geschmacklich ist er leicht herb, teilweise sogar etwas animalisch oder rauchig. Das trifft unser Empfinden vielleicht am ehesten. Wir können uns gut vorstellen, damit Cocktails oder eine Bowle zu mischen. Gemeinsam mit frischen Erdbeeren in einer Erdbeerbowle bestimmt der Knaller.
Wir fanden ihn für einen bei uns eher unbeliebten Rosé eigentlich echt ganz gut. Überraschend im Geschmack und gut trinkbar. Sowohl gekühlt, als auch schon etwas wärmer.


Als nächsten standen die Nachtische unter den Weinen auf dem Probierzettel. Und während ich ja total auf süße Nachtisch-Weine stehe, ist dem Rest meiner Familie das meist zu viel. Die Scheurebe ist da genauso ein Wein, den ich ja super finde, aber allen anderen viel zu süß vorkommt. Aber wir probierten natürlich trotzdem den Scheurebe Kabinett.
Die Scheurebe ist hier nicht ausschließlich süß, im Gegenteil, es sind auch etliche sehr fruchtige Aromen zu schmecken. So ist es keine schwere, sondern eine sehr angenehme leichte Süße. Die Rebsorte ist sehr typisch für die Region Rheinhessen. Da ist es toll, dass wir dies auch einmal probieren dürfen. Für uns ist der Wein ein absoluter Nachtischersatz. Mehr braucht es da fast gar nicht. Erstaunlicherweise ist der Wein in unseren Bewertungen besser angekommen, als angenommen. Er konnte überzeugen, weil er nicht so süß war, wie alle vorher angenommen hatten. Ich mochte ihn natürlich von Anfang an, aber freue mich, dass er auch meine Familienmitglieder überzeugen konnte.


Geht´s noch Nachtischiger? Aber ja, mit dem Rotwein Home Sweet Home. Auch hier haben wir eine Cuvée vor uns. Hierbei handelt es sich um einen ganz neuen Wein, eine Cuvée aus Regent und Portugieser. Dem Namen nach passt er schon einmal wunderbar in die Stay at Home Zeit. Wir haben ihn leicht gekühlt getrunken, man kann ihn jedoch sowohl wärmer, als auch kühl trinken. Bei diesem Wein kommen sehr beerige Aromen durch, er ist süß, irgendwie gemütlich im Geschmack. Und passt übrigens hervorragend zu Schokolade, denn die haben wir dazu genascht. Wer gerne rote Nachtischweine probiert, kann mit dem hier nichts falsch machen. Er war echt überraschend lecker und ein toller Ausklang der Weinprobe.


Unser Fazit des Abends: Auch wenn es eine völlig andere Weinprobe war als wir sie kennen, hat es dennoch einen Heidenspaß gemacht. Die Videos brachen leider zwischendurch immer wieder ab, ob es am Internet oder einer Serverüberlastung lag, wissen wir nicht genau. Aber das hat der Stimmung auch keinen Abbruch getan, wir haben dann einfach mehr über die Weine gefachsimpelt. Am Ende hatte jeder seinen Lieblingswein gefunden. Und klar, jeder findet auch einen, der ihm weniger schmeckt. Aber genau dafür sind solche Verkostungen ja da.
Das leckere Essen hat natürlich auch dazu beigetragen, dass es richtig Spaß gemacht hat. Natürlich hoffen wir, dass wir Familie Schönfeld auch bald wieder in "echt" erleben dürfen. Aber bis dahin ist das einfach eine tolle, kreative Idee, die hoffentlich einige Weinliebhaber ausprobieren. Unterstützt eure Weingüter, kauft lokal und freut euch auf die Zeit, in der wir alle wieder auf Weinfesten und in den Weinstuben des Landes unseren Lieblingswein genießen dürfen.

Viele liebe Grüße,

eure Sonja

*Das Probierpaket haben wir selbst bestellt und bezahlt. Wir geben hier unsere ehrliche und unvoreingenommene Meinung wieder.*

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