heute schreibe ich mal wieder über ein Thema, welches mir sehr am Herzen liegt: die Verschwendung von Lebensmitteln, die eigentlich noch gegessen werden können. Pro Jahr landen in Deutschland rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll - rund ein Drittel der für Deutschland produzierten Menge. Das ist eine richtig traurige Zahl, die man unbedingt verkleinern muss!
Zum Glück gibt es immer mehr Initiativen, die sich gegen die Lebensmittelverschwendung einsetzen. Eine App, die ich kürzlich entdeckt habe, möchte ich euch heute vorstellen: Too Good to Go.
Dort haben Geschäfte und Restaurants die Möglichkeit, Essen, welches nicht gegessen wurde, für einen geringen Preis einzustellen und man dieses am Ende des Tages erwerben. Klingt doch eigentlich ganz gut, oder?
Ich wollte es einfach mal ausprobieren und habe mir die App heruntergeladen. Das ist kostenlos und ganz einfach erledigt. Registriert habe ich mich dann über Facebook und schon wurden mir die Läden in meiner Nähe angezeigt, die dabei sind.
Obwohl ich mitten in der Stadt lebe, musste ich leider feststellen, dass die Auswahl nicht besonders groß ist. Schade eigentlich, das bedeutet vermutlich, dass noch nicht besonders viele Restaurants davon gehört haben.
Manche Angebote reizten uns aber schon, so bot beispielsweise ein Supermarkt Obst- und Gemüsekisten oder Grillpakete an. Die meisten Angebote gibt es bei uns von der Nordsee-Kette. In den Angeboten erfahrt ihr auch gleich, zu welcher Uhrzeit ihr die Boxen abholen könnt. Außerdem zeigt die App an, wie viele Boxen noch verfügbar sind.
Mein erster Kauf über die App war eine Obst- und Gemüsekiste eines REWE-Marktes. Gekostet hat mich das nur 2,70 €. Was drin ist? Das weiß ich zum Zeitpunkt des Kaufes nicht. Hier erwartet einen dann bei Abholung jedes Mal eine kleine Überraschung, denn die Läden wissen ja vorher nicht, was am Ende des Tages übrig sein wird.
Bezahlen kann man die Lebensmittel-Boxen entweder per Kreditkarte oder per PayPal. Ich wählte PayPal und schon wenige Sekunden später erhielt ich meine Kaufbestätigung. Sowohl in der App, als auch noch einmal separat per Mail. Diesen "Kaufbeleg" muss man dann im Laden vorzeigen und erhält dann seine Box.
Das habe ich auch so gemacht und ein freundlicher Mitarbeiter packte mir eine Tüte voll. Insgesamt füllte er eine von diesen kleinen Plastik-Beuteln aus der Gemüseabteilung. Obst war weniger drin, dafür vor allem viel Gemüse: ein Paket Spargel, eine Aubergine, 2 Tomaten, 1 Gurke, 2 Paprika sowie ein Apfel. Da alleine der Spargel normalerweise 3,15 € gekostet hätte, hat man ordentlich gespart.
Die Paprika waren ein wenig angematscht, der Apfel hatte eine braune Stelle und der Spargel war ein wenig trocken. Aber alle Lebensmittel waren noch komplett genießbar und wurden verarbeitet. Manches wurde erst einmal eingefroren, da wir noch keine Verwendung dafür hatten.
Die Paprika wurden zu einem Ofengemüse verarbeitet und mit ein wenig Olivenöl im Backofen gegrillt. Dazu ein Joghurt-Dip - ein idealer Snack bei diesem warmen Wetter!
Als wir den Spargel schälten, konnten wir feststellen, wie frisch er von Innen noch war. Und bei uns wurden sogar die Reste der Reste verwendet, denn aus den Spargelschalen und den trockenen Teilen lässt sich wunderbar eine Spargelbrühe zubereiten. Wie das geht? Wir zeigen es euch! Den Spargel haben wir übrigens eingefroren, klappt ganz prima!
Spargelsuppe aus Schalen
Spargelschalen von 1kg Spargel
1 Liter Wasser
50g Butter
2 EL Mehl
etwas Zucker
1 Schuss Zitronensaft
einige Spargelstangen
etwas Sahne
Der Spargel wird geputzt und geschält. Nun werden die Spargelschalen mit Wasser in einen Topf gegeben und das Wasser wird aufgekocht. Etwa eine halbe Stunde sollte der Sud dann vor sich hinköcheln.
Anschließend wird in einem Topf die Butter geschmolzen und eine Mehlschwitze hergestellt. Rührt das Mehl möglichst klümpchenfrei unter und gießt dann nach und nach das Spargelwasser darüber. Zum Schluss könnt ihr mit Mehl, Zucker, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Muskat nach Belieben die Suppe abschmecken. Wir mögen sie gerne mit einem kräftigen Schuss Sahne. Einige Spargelstangen solltet ihr klein schneiden und auch in die Suppe geben.
Mein zweiter Kauf fand in einem lokalen Bio-Supermarkt statt. Auch hier bekam ich eine Tüte ausgehändigt, diese war bereits von den Mitarbeitern fertig gepackt. Wieder einmal bekamen wir eine schöne Auswahl an Obst und Gemüse und zwar durchaus Dinge, die wir vermutlich nie gekauft hätten.
Die zwei schrumpeligen Apfel landeten übrigens direkt in einem leckeren Feiertags-Apfelkuchen.
Ich finde diese App total prima und checke regelmäßig, welche Angebote es dort gibt. Nach und nach werde ich mich durch die Läden in meiner Umgebung probieren und schauen, was sich lohnt und was weniger. Es ist so leicht, Lebensmittel vor der Tonne zu retten. Da müssten einfach noch viel mehr Shops mitmachen!
Übrigens, auch im Kleinen zu Hause könnt ihr dafür sorgen, dass weniger Lebensmittel weggeschmissen werden. Clever einkaufen und Menüs aus Resten gehen einfach und kosten nicht viel. Auch das MHD verdirbt Speisen nicht automatisch.
Also, unterstützt die Idee von Too Good to Go und schaut, was es in eurer Umgebung für Angebote gibt. Dann machen hoffentlich bald auch noch mehr Geschäfte mit. Gemeinsam ist es sicherlich zu schaffen, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen.
Viele Grüße,
eure Sonja
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf unserem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Weitere Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.